Das Fakt-und-Vorurteil-Buch [Korrektur:] ist erschienen

Rund zwei Jahre ist es her, dass ich zum ersten Mal mit der Wiener Psychologin Ulrike Schiesser über die Idee zu einem gemeinsamen Buch gesprochen habe. Antworten auf die Frage, wie man mit Menschen reden kann, die Quantenquark, Verschwörungsmythen und ähnliche unwissenschaftliche Vorstellungen verbreiten, wollte SpringerNature von uns haben. Die Pandemie war zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar, und auch nicht, dass ich genau das schon bald bei wirklich jedem meiner Vorträge genau danach gefragt werden würde.

Jetzt ist das Buch also von unserer Seite aus fertig. Die letzten Schritte bis liegen jetzt beim Verlag, und das aktuell auf der Springer-Seite angegebene Erscheinungsdatum (22. Oktober) ist normalerweise eher vorsichtig abgeschätzt. Das E-Book gibt es erst zum offiziellen Erscheinungstermin, aber die Printversion kann schon vorbestellt werden, Das Buch ist jetzt lieferbar, entweder direkt beim Verlag, im Onlinebuchhandel oder einfach beim lokalen Buchhandel Ihrer Wahl. (Ja, das sind Partnerlinks, sie setzen Cookies, und wenn  ganz viele darüber bestellen, kommt vielleicht in zwei oder drei Jahren mal eine kleine Provision zusammen.)

Viele der Recherchen und Überlegungen in dem Buch sind tatsächlich schon vor der Pandemie entstanden, und sie haben uns selbst in dieser schwierigen Phase sehr geholfen. Es geht aber ganz bewusst nicht nur um die Kommunikation mit Verschwörungsgläubigen, sondern auch mit Esoterikern, Menschen in vereinnahmenden religiösen Gruppen und sogar mit politischen Extremisten. Die Mechanismen sind sich in vielerlei Hinsicht ähnlich, wobei wir auch ein paar Besonderheiten und Unterschiede beschreiben können.

Zu der Frage, wie solche Kommunikation gelingen kann (und was „gelingen“ in diesem Fall überhaupt heißt) gibt es tatsächlich relativ wenig veröffentlichte Forschung. So waren für uns, neben Ulrikes unschätzbarer Erfahrung in der österreichischen Bundesstelle für Sektenfragen, vor allem Gespräche mit Experten wichtig, die sich mit solchen Diskussionen auskennen, entweder weil sie sie in unterschiedlichen Kontexten ständig führen oder weil sie selbst einmal auf der anderen Seite gestanden haben. Tatsächlich hat es sich für mich ganz persönlich allein schon für die Gelegenheit, mit allen diesen faszinierenden Menschen zu sprechen, gelohnt, dieses Buch zu schreiben. Natürlich konnten wir am Ende nur kurze Zitate aus diesem Wissensschatz wörtlich im Buch wiedergeben. Daher werden in Zukunft auf dieser Seite sicherlich immer wieder einmal Passagen aus den Interviews auftauchen, für die im Buch einfach kein Platz mehr war und die nur als Hintergrundinformation Eingang gefunden haben. Aber natürlich möchten wir hier auch neue Ideen, Eindrücke und Empfehlungen (auch zu anderen Büchern, Artikeln, Podcasts oder Videos) weitergeben – vor allem möchten wir aber mit Lesern des Buchs und Menschen, die das hoffentlich noch werden, diskutieren. Sprechen Sie uns also gerne an, wenn Sie Kommentare zu den Inhalten hier oder im Buch haben oder wenn Ihnen weitere Anregungen und Ideen einfallen. Wir freuen uns!

Holm Hümmler

 

2 Gedanken zu „Das Fakt-und-Vorurteil-Buch [Korrektur:] ist erschienen“

  1. Hallo, ich lese gerade das Buch, da ich seit 1 1/2 Jahren das Ferngespräch sowie Hoaxilla konsumiere.
    Es half mir raus aus dem Gedanken, das Bill Gates uns umbringen will.
    Ich dachte erst, ich bin durch meine Therapie in der Tagesklinik „geheilt“ aber als ich am Beginn der Corona Pandemie, wieder rückfällig wurde, war ich froh über die Seite Spektrum.de auf hoaxilla und schließlich auf das Ferngespräch gestoßen zu sein.

    Seit 2009 ungefähr war ich Verschwörungsgläuber und war mal mehr mal weniger besessen. 2015 durch die Flüchtlingskrise kaufte ich sogar Ausrüstung und Reserven für vlt insg 3000€, für den Notfall falls alles zusammen bricht.
    ich war irgendwann im Kopf so fertig das ich gleichgültig und zynisch wurde. Was ich nicht wusste depressiv war ich die ganze Zeit.
    2019 habe ich über die Ärzte die Reißleine gezogen, dies war aber berufsbedingt.

    Vor einem Jahr habe ich erkannt das ich Fehlentscheidungen wegen meiner „Glaubenssache“ gemacht hatte, auch geschämt hatte ich mich. Aber ich arbeitete an mir. Heute bin ich im Reinen mit mir, rede offen mit meinen liebsten und Freunden über meine Vergangenheit. Unangenehm bleibt es trotzdem.

    1. Danke, das freut uns natürlich sehr, wenn das Buch hilft, mit einer so schwierigen Situation klarzukommen.
      Und das ist wirklich kein Grund, sich zu schämen. Umdenken gehört zu den größten Leistungen, die man als Mensch bringen kann.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert