Zu Verschwörungsmythen gibt es auch was auf die Ohren – und im ORF-TV

Wer bei dem Titel schon die Ankündigung für das nächste Hörbuch erwartet hat, den muss ich leider enttäuschen. Konkrete Pläne dafür gibt es beim Verschwörungsmythen-Buch bislang nicht, wobei ich entsprechende Anregungen (die ich auch schon bekommen habe) natürlich gerne an den Verlag weitergebe.

Allerdings bin ich in letzter Zeit doch ziemlich häufig zum Thema des neuen Buchs im Radio zu hören gewesen, und zum Teil sind die betreffenden Interviews auch noch online verfügbar und werden das möglicherweise noch eine Weile bleiben. Da ich immer wieder darauf angesprochen werde, möchte ich hier kurz ein paar entsprechende Links zusammenstellen. Die Inhalte der Interviews sind naheliegenderweise nicht überschneidungsfrei. Es lohnt sich also wahrscheinlich nicht, alle hintereinander durchzuhören. Ich versuche daher hier, zu den einzelnen Gesprächen jeweils ein paar Stichpunkte zu geben.

Am 29.4. ging es im Deutschlandfunk in der Magazinsendung Corso vor allem um politische Implikationen des Verschwörungsglaubens und die Zusammenhänge mit politischem Extremismus. In der Sendung selbst lief eine gekürzte Fassung, aber auf der Seite des Senders kann man die vollen 13 Minuten anhören. Da hatten wir dann auch Zeit, zum Beispiel über die Frage zu sprechen, warum ich den Begriff „Verschwörungstheorie“ nicht so sehr mag:

https://www.deutschlandfunk.de/wissenschaft-versus-wahn-warum-wir-gerne-an-mythen-glauben.807.de.html?dram:article_id=447419

Am 31.5. berichtete der Bayerische Rundfunk auf B5 aktuell über die Skepkon in Augsburg, und im Rahmen dieser Berichterstattung kam ich auch zu Wort. Dafür, dass die Interviews mitten im geschäftigen Treiben des SkepKon-Foyers geführt wurden, war die Tonqualität überraschend gut, was ich im Moment nicht mehr nachvollziehen kann, weil der Audiotrack zumindest für mich momentan nicht mehr abrufbar ist. Auf der Seite sind aber die wichtigsten Punkte des eher kurzen Beitrags zusammengefasst, wobei die Bemerkung des Korrespondenten Andreas Herz über meine Körperhaltung erfreulicherweise entfallen und nur mein nicht minder nerdiges T-Shirt übrig gelieben ist:

https://www.br.de/nachrichten/bayern/chemtrails-und-co-kampf-gegen-verschwoerungsmythen-in-augsburg,RS1MO86

Am nächsten Morgen, 1.6., musste ich dann früh aufstehen, um schon um 7.35 Uhr in einem Studio des BR live mit Deutschlandfunk Kultur sprechen zu können. In dem Gespräch mit Shali Anwar ging es tatsächlich länger um die Themen des Buchs und darum, wie man bestimmte Verschwörungsbehauptungen auch inhaltlich prüfen kann. Dabei kamen vor allem Chemtrails und der 11. September zur Sprache. Auf der Seite zur Sendung kann man nicht nur (oben rechts) die kompletten acht Minuten abspielen, sondern das Gespräch ist auch transkribiert, was ich als Leser immer sehr angenehm finde, weil ich Informationen (jedenfalls am Computer) selbst lieber in meinem Tempo lese, als mir per Audiotrack oder Video einen festgelegtem Zeitrahmen vorgeben zu lassen:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/chemtrails-9-11-und-co-wie-man-verschwoerungstheorien.1008.de.html?dram:article_id=450282

Ich ergänze diesen Punkt ein paar Tage nach Erscheinen des Posts noch der Vollständigkeit halber, weil mir entgangen war, dass es dieses Interview auch online gibt: Am 7.6. beim rbb Inforadio, dieses Mal schwerpunktmäßig zur Mondlandung. Ich musste ausnahmsweise mal nicht ins Studio, aber man hört der Tonqualität natürlich schon an, dass das übers Telephon aufgenommen ist:

https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/wissenswerte/201906/07/340314.html

Am 17.6. war ich dann (dank der Kooperation zwischen den Sendern aus einem SWR-Studio in Mainz) live auf dem Schlagersender Bayern plus zu hören. Zum Glück (für die Hörer) musste ich nicht singen. Mit der Musik zwischen den zwei dreiminütigen Interviewblöcken und der chronisch bestens gelaunten Moderatorin Petra Mentner war das für mich ein etwas skurriles Erlebnis, aber zusammengeschnitten (und ohne Axel Fischer dazwischen) ist ein sehr nettes kleines Interview dabei herausgekommen, in dem es vor allem um die Mondlandung und die Flacherdler geht:

https://www.br.de/radio/bayern-plus/sendungen/der-vormittag/verschwoerungsmythen-interview-100.html

Eine ganz andere Art Radiointerview gibt es am 26. Juni um 19.35 Uhr in hr-iNFO zu hören, wobei noch mehrere Wiederholungen am Wochenende 29./30. Juni und eventuell im Juli nochmal in der Nähe des Jahrestags der Mondlandung geplant sind. Redakteur Christoph Scheffer (den ich so endlich auch einmal sehen konnte, nachdem ich seine Stimme seit Jahren kenne – schließlich höre ich selbst, wenn ich Radio höre, meist hr-iNFO) konnte sich dafür tatsächlich eine halbe Stunde Sendezeit nehmen. So ist ein viel persönlicheres Interview herausgekommen, in dem er mir auch noch Dinge aus der Nase gezogen hat, die ich eigentlich gar nicht erzählen wollte. Außerdem hätte ich nie erwartet, im Radio einen Aluhut falten zu müssen, aber dank Sebastian Bartoschek wusste ich tatsächlich noch einigermaßen, wie das geht.

Das Ergebnis kann man auch als Podcast auf der Seite des hr anhören:

https://www.hr-inforadio.de/podcast/das-interview/holm-gero-huemmler—physiker-und-skeptiker,podcast-episode-49452.html

Das werde ich wahrscheinlich auch tun müssen, denn am Abend der Erstausstrahlung bin ich ja in Gießen und spreche zusammen mit Oliver Debus im Ulenspiegel über „Apollo aus Hollywood? Waren die Mondlandungen nur vorgetäuscht?“.

Fernsehen gibt es eventuell auch noch; allerdings weiß ich noch nicht, in welchem Umfang ich dann tatsächlich darin vorkomme.  Rund um meinen Vortrag über die Mondlandung bei Skeptics in the Pub Wien am 18.6. hat ein Team des ORF zunächst einmal den Wiener Regionalgruppensprecher und Astronomen Stefan Uttenthaler interviewt und anschließend den Vortrag gefilmt. Gesendet werden soll das in einer Dokumentation in der Sendereihe „Menschen und Mächte“, in der es um den Einfluss des Mondes und nicht primär um Verschwörungsmythen gehen soll. Mein Vortrag spielt dabei also sicher eher eine Nebenrolle. Gesendet werden soll es am 18. Juli ab 21:05 Uhr in ORF2. Wer lieber meinen ganzen Vortrag aus Wien sehen will, sollte die Gelegenheit auch bekommen, weil die Wiener Freunde wieder einen Mitschnitt erstellt haben, der, fertig bearbeitet, auf Youtube zu sehen sein soll.

Das eine oder andere wird in nächster Zeit sicherlich auch in den Medien noch kommen. Vorträge sind Richtung Herbst konkret in Planung (aber noch nicht verlinkbar angekündigt) in Hofheim, Dornbirn und Mannheim, sowie eventuell in Friedberg/Hessen. Ich werde rechtzeitig auf die genauen Termine hinweisen, zumindest über die Facebookseite, wenn nicht hier im Blog. Danach freue ich mich immer über ein nettes Gespräch – schaut einfach vorbei.

Quantenquark als Hörbuch – mit einer besonderen Vorlesestimme

Manchmal erfährt man Dinge als Autor ja zuletzt. Nachdem ich seit dem Abschluss der Aufnahmen im Februar ungeduldig gewartet und sogar am Freitag nach Büroschluss noch einmal per Mail beim Verlag nachgefragt hatte, konnte ich am Sonntag in meiner Facebook-Timeline und auf dem GWUP-Blog nachlesen, dass das Quantenquark-Hörbuch jetzt bei Audible verfügbar ist.

Das Hörbuch enthält alle Kapitel des Buchs in ungekürzter Form, also alles, was sich in der Druckversion auch findet, mit Ausnahme des Vorworts, (natürlich) der Abbildungen und des Anhangs mit den Formeln zur speziellen Relativitätstheorie. Das ergibt in der Summe über 10 Stunden Quantenquark zum Hören, damit sich die Investition in das Hörbuch oder das Audible-Abo auch lohnt. Die Abbildungen, die im Hörbuch erwähnt werden, kann man auf https://quantenquark.com/hoerbuch/ ansehen oder als pdf herunterladen. Um die Dinge nicht komplizierter zu machen, als sie sein müssen, ist dazu keine Anmeldung erforderlich.

Ganz besonders freut mich, dass wir zum Lesen des Hörbuchs (und daraus hatte ich ja in meinen Ankündigungen ein kleines Geheimnis gemacht) eine von mir sehr geschätzte Freundin aus dem skeptischen Umfeld gewinnen konnten, nämlich Alexa Waschkau. Alexa dürfte vielen Quantenquark-Lesern nicht nur als Hoaxmistress aus dem seit letztem Winter wieder sehr aktiven Hoaxilla Podcast und aus Hoaxilla TV bekannt sein. Mit ihrem Mann Alexander Waschkau, mit Daniela Menschig und mit Sebastian Bartoschek hat sie selbst mehrere Bücher geschrieben; sie hat Bücher von Edzard Ernst übersetzt, und sie ist in ihrem eigenen Vorlesepodcast Black Sweet Stories sowie auf ihrem Hörbiographieprojekt Lebenslinien zu hören. Zu meiner Schande war es nicht einmal meine Idee, Alexa für diese Aufgabe anzusprechen – die Idee kam tatsächlich vom Verlag. Vielleicht war es aber auch ganz gut, dass unsere geschäftlichen Kontakte zum Verlag unabhängig voneinander waren. So musste sie sich zu nichts verpflichtet fühlen, und wir konnten uns ganz entspannt damit beschäftigen, gemeinsam das Hörbuch aufzunehmen. Gemeinsam (zumindest zu gewissen Teilen) war es deshalb, weil meine Stimme im Hörbuch auch zu hören ist, nämlich in den zusammenfassenden Infokästen „Zum Mitnehmen“ am Ende der Unterkapitel und in den „Quarkstückchen“-Einschüben mit Beispielen, die so absurd sind, dass sie nur aus der Realität stammen können.  Beim Aufnehmen dieser kurzen Passagen und vor allem beim Probehören der fertigen Aufnahmen ist mir erst klar geworden, was für eine Aufgabe ich Alexa da „zugeschrieben“ hatte, mit den unvermeidlichen Fachausdrücken, den fremdsprachigen Namen und meiner Freude an komplexen, pointierten Sätzen. Ich kann nur sagen, ich bin über das Ergebnis sehr glücklich und dankbar.

Der „berühmt berüchtigte Großmeister des Skeptizismus“ (so hat mich in den Kommentaren zum Hörbuchhinweis auf dem GWUP-Blog tatsächlich jemand bezeichnet – ich glaube davon mal nur das „berüchtigt“) wünscht viel Spaß beim Hören.