Quantenquark in English – My „Relative Quantum Nonsense“ Talk at the European Skeptics Congress

For those who have approached me about material and statements on quantum nonsense in English, unfortunately, I still have nothing quotable in print. I hope to be able to offer some form of the Quantenquark book in English, but if that works, it won’t be anytime soon.

Therefore, I am quite happy that the organizers of the 2017 European Skeptics Congress in Wroclaw now have the videos of all the conference presentations online. That means that now there is also a professional video of my talk there, which I am happy to share. It should at least provide something to link to in online discussions.

I would also like to thank the wonderful (and wonderfully practical) Susan Gerbic for already posting a bootleg-style video of the same talk on Facebook in mid-October. I have been able to use that video in a couple of discussions, and it has saved me some explanations that might have been tedious had there been the need to write them down instead of just linking to her video. I’m still glad I now have the official video for this page, mostly because the direct connection to the conference audio makes it easier to understand.

Although I have pointed this out here earlier, for English-speaking readers (and listeners) who want to hear some more about quantum nonsense and my views on that, it might be interesting to check out the interview the European Skeptics‘ Podcast did with me: Episode #084, feat. Holm Gero Hümmler.

I have been writing this article in English, simply because the video might be interesting for some people not usually following my blog. I have actually done that once before, in that case as a translation of an original German article about Swiss-Hawaiian pseudophysicist Nassim Haramein, which brings me to a new question: What do I do if an English version of the book actually starts to materialize? I could switch the blog to English, write all the articles in two languages (no, I couldn’t, not unless days are somehow extended to 36 hours), or I could start a new blog and accept gradually neglecting this one. Maybe I could… well, suggestions are welcome.

 

Noch ’ne Rezension zum Quantenquark-Buch

Ich verspreche, demnächst gibt es hier auch mal wieder einen Artikel zu einem konkreten Thema. Erst mal freue ich mich aber über eine weitere Rezension zum Buch – und in dem Fall freue ich mich ganz besonders, denn Spektrum der Wissenschaft ist ja nun in Medium, das mich schon über Jahrzehnte begleitet und durchaus zu meinem Interesse an einem naturwissenschaftlichen Studium beigetragen hat. Und ehe jetzt jemand sagt, dass Spektrum ein Buch aus dem eigenen Verlag rezensiert, sei ja nicht allzu überraschend – ich habe mir sagen lassen, das sei alles andere als selbstverständlich, und ein halbes Jahr nach Erscheinen des Buches hatte ich diese Hoffnung eigentlich aufgegeben. Wie auch immer, ich fühle mich geehrt, und das nicht nur weil die Kritik ja sehr positiv ausfällt.

Das schöne am Bloggen ist, dass man da als Kritisierter völlig ungebremst auch noch an den Details einer Kritik herumkritisieren kann. Insofern lasse ich es mir jetzt auch nicht nehmen, auf den Vorwurf einzugehen, meine „gesunde Skepsis“ versage „beim Thema Quantenbiologie ein wenig“. In der Tat, die dort angeführten Beispiele möglicher Quanteneffekte in lebenden Zellen sind kein allgemein etablierter Stand der Wissenschaft, sondern aktuelle Forschungsthemen mit Hypothesen, die aber immerhin von soliden experimentellen Daten unterstützt werden. Es ist auch ein riesiger Unterschied, ob man Quanteneffekte innerhalb eines einzelen Moleküls für möglich hält (und wie gesagt gute experimentelle Indizien dafür findet) oder ob man wie Roger Penrose aufgrund oberflächlicher Argumente behauptet, es müsse im angeblichen „Quantencomputer“ Gehirn Quanteneffekte mit einer Ausdehnung von mehreren Zentimetern geben. Ich weiß auch nicht, inwiefern ich den Geruchssinn, die Orientierung von Zugvögeln oder die Photosynthese „zu Quantenphänomenen erkläre“, wenn ich im Buch dazu jeweils die Formulierungen „spielt möglicherweise auch eine Rolle“, „spricht für die Hypothese“ und „deutet einiges darauf hin“ benutze.

Der Hinweis auf einen Quanteneffekt als Hypothese zur Orientierung von Zugvögeln findet sich übrigens auch in einem Lehrbuch aus dem gleichen Verlag, nämlich im Kapitel „Elektromagnetische Felder und der Spin“ im Grundlagenlehrbuch „Theoretische Physik“ von Matthias Bartelmann, Björn Feuerbacher und Anderen.

So oder so bin ich ganz sicher kein Experte für Quantenbiologie, und verweise daher zu diesem definitiv faszinierenden Thema gerne auf Autoren, die sich damit weitaus ausführlicher befasst und ein höchst lesenswertes Buch dazu geschrieben haben: Jim Al-Khalili und  Johnjoe McFadden mit ihrem Life on the Edge, das es inzwischen erfreulicherweise auch auf Deutsch gibt. Ob man mit dem etwas pompösen und mystifizierenden Klappentext der deutschen Ausgabe glücklich sein muss, ist eine andere Frage, aber dafür können in der Regel die Autoren nichts…

Ein Blick von außen auf das Quantenquark-Buch

Das eigene Buch kann man ja naheliegenderweise schlecht rezensieren, und selbst mit einer überschaubaren, aber halbwegs umfassenden Zusammenfassung hatte ich bislang so meine Schwierigkeiten. Für alle, die gerne etwas mehr als den Klappentext gelesen hätten, ehe sie sich natürlich für das Buch entscheiden, hat der Humanistische Pressedienst (hpd) eine wunderbar umfassende Rezension von Gerfried Pongratz, der ich mich in vollem Umfang anschließe, allein schon weil sie so positiv ausfällt.

Freundlicherweise hat der hpd erlaubt, den Text hier zu übernehmen – herzlichen Dank dafür:

Rezension

Relativer Quantenquark

Von:
Gerfried Pongratz

Der in der Skeptikerszene aktive, promovierte Kern- und Teilchenphysiker Holm Hümmler räumt mit der Vorstellung auf, dass esoterische und alternativmedizinische Konzepte mit der Relativitätstheorie und/oder Quantenphysik zu begründen wären. Auf populärwissenschaftlich hohem Niveau erläutert er – auch für Laien mit Vorwissen gut verständlich – die Grundlagen der Relativitätstheorie und Quantenmechanik, wie auch Fragen zur wissenschaftlichen Theorienbildung und Spitzenforschung in der modernen Physik.

„Viele Fälle, in denen die Relativitätstheorie oder die Quantenphysik als Belege für Heilmethoden, seltsame Gerätschaften oder Psychotechniken zitiert werden, dienen vor allem dazu, nicht verstanden und nicht hinterfragt zu werden“. Je ein Kapitel ist „Missverständlichem und Fehlgeleitetem – Jenseits der Grenzen des Seriösen“ sowie „Missbräuchlichem und Unbrauchbarem“ gewidmet; so z.B. der These, dass aus der berühmten Einsteinschen Formel E=mc² gefolgert werden könne, dass Materie aus der Energie von Gedanken entstehen und daraus „alles ist vorstellbar“ resultieren könne. Quantenheilung und Vieles mehr, was aus Unwissenheit und/oder Geschäftemacherei rund um die Themen Relativitätstheorie und Quantenmechanik angeboten wird, kann unter „Quantenquark“ zusammengefasst werden (irrationale Glaubenssätze existieren nicht im leeren Raum. Hinter ihnen stehen Welterklärungsansätze, die ein gefährliches Eigenleben entwickeln können).

Was steckt hinter den Theorien der modernen Physik? Das Buch bietet, beginnend bei geschichtlichen Entwicklungen und mit zahlreichen Quellen belegt, klare Definitionen und Erläuterungen mit einer weitgespannten Fülle neuester Erkenntnisse, die unsere Zukunft wesentlich mitgestalten werden. Vom „Welle-Teilchen-Dualismus“ über den „Tunneleffekt“ hin zur „Verschränkung und Nichtlokalität“ führt der Weg (über das unglückliche Beispiel von „Schrödingers Katze“) hin zu neuen Überlegungen wie der Stringtheorie und zu wahrscheinlichen Entwicklungen in der Quantenbiologie und im Quantencomputing.

Aus der Fülle der behandelten Themen einige Beispiele:

Was sind Quanten und was versteht man unter Quantenmechanik?

Als Quanten – sie sind keine besonderen Teilchen und keine andere Form von Materie – werden die kleinsten Energiemengen oder Wellenpakete bezeichnet, aus denen eine elektromagnetische Welle, wie zum Beispiel Licht aufgebaut ist. Die Quantenmechanik beschreibt die Welt dieser kleinsten Teilchen; man kann ihre Eigenschaften wie den Ort nicht messen, ohne sie durch die Messung zu verändern (bestimmte Eigenschaften sind nur in Form von Wahrscheinlichkeiten festgelegt). Wenn man sie perfekt von der Außenwelt isoliert, zeigen beschleunigte Teilchen Eigenschaften von Wellen, umgekehrt haben Licht und andere Wellenphänomene Teilcheneigenschaften, die sich bei Betrachtung sehr kleiner Energien zeigen (im Experiment verschwinden solche Effekte, sobald der Kontakt zur Außenwelt, zum Beispiel durch eine Messung, wieder hergestellt ist).

Ein ähnlicher Effekt ist die Überlagerung von einem zerfallenen und einem nicht zerfallenen Zustand, im klassischen Sinne ist der Zustand des Teilchens hierbei bis zur Messung nicht definiert. Zwei Teilchen, die aus demselben Prozess hervorgegangen sind, können, auch wenn sie voneinander entfernt sind, quantenmechanisch einen gemeinsamen („verschränkten“) Zustand bilden, bis sie mit der Außenwelt wechselwirken (Einstein sprach von „spukhafter Fernwirkung“). All dies, und noch mehr, beschreibt die Quantenmechanik; so z.B. auch die Chemie auf der Basis von Physik (als Beschreibung der Welt der kleinsten Teilchen und der Eigenschaften von Atomen).

Was sind Quantencomputer?

Quantencomputer nutzen Quanteneffekte, um mit beliebigen Zahlen anstatt nur mit Nullen und Einsen zu rechnen; so können sie bestimmte Rechenaufgaben möglicherweise sehr viel effizienter lösen als klassische Computer. Sie befinden sich zur Zeit noch in einer frühen Phase der Entwicklung und da der technische Aufwand bei der Herstellung und dem Betrieb, wie auch bei der Programmierung, noch große Probleme bereitet, ist schwer absehbar, welche Rolle sie in Zukunft spielen werden.

Was versteht man unter Quantenbiologie?

Die Quantenbiologie erforscht das mögliche Auftreten von Quanteneffekten in Lebewesen. Einige der dabei gefundenen Effekte sind vor allem deshalb bemerkenswert, weil sie in lebenden Zellen, also in warmen, ungeordneten Umgebungen, ablaufen. Ihre Ausdehnung beschränkt sich aber in der Regel auf Größenordnungen zwischen einzelnen Teilchen und dem Durchmesser großer Moleküle. Effekte der Quantenmechanik, die sich nicht auch mit klassischer Physik erklären lassen, kommen in biologischen Systemen allenfalls innerhalb einzelner Moleküle vor. Elektromagnetische Wellen oder Wellenlängen, die man als „Elektrosmog“ bezeichnet, wirken auf biologisches Gewebe praktisch nur in Form einer Erwärmung und „Quantenheilung ist nicht mehr als eine Suggestionstechnik, die als Form der Geistheilung praktiziert wird. Mit Quanten- oder sonstiger Physik hat sie absolut nichts zu tun (S. 178).

Quantenquark selbst angerührt (S. 212-214):

  1. Erwähne verblüffende Tatsachen aus der Relativitätstheorie oder Quantenmechanik:
    Z.B.: „In der Relativitätstheorie sind Masse und Energie äquivalent (E=mc²) und nach der Quantenmechanik können Teilchen an unterschiedlichen Orten miteinander verschränkt sein.“
  2. Verallgemeinere diese Tatsachen zu einer falschen Aussage, die in einem übertragenen Sinne noch einen wahren Kern enthält:
    Z.B.: „Da Masse und Energie äquivalent sind, ist Materie folglich nichts weiter als reine Energie. Da auch entfernte Teilchen miteinander verschränkt sind, hängt auf der Welt alles mit allem zusammen.“
  3. Nimm die Verallgemeinerung wörtlich und definiere die Begriffe so um, wie du sie brauchst:
    Z.B.: „Materie ist reine Energie, und diese Energie mobilisieren wir bei der Meditation. Da alles mit allem zusammenhängt, funktioniert Quantenheilung (sogar auch via Telefon).“

Ein großer Vorzug des Buches ist, dass jedem Themenbereich eine Zusammenfassung „Zum Mitnehmen“ beigeordnet wurde, die knapp, klar und präzise die Kernaussagen enthält. Allein das Lesen dieser 26 Kurzbeschreibungen würde genügen, einen guten Überblick und viel Wissen zu gewinnen. Zusätzlich zu diesen Zusammenfassungen enthält das Buch in zahlreichen Einschüben sogenannte „Quarkstückchen“, die beschreiben, was oftmals an Unsinn, Esoterik und Geschäftemacherei zum jeweiligen Thema verkündet und verkauft wird. Auch werden einige mehr oder weniger esoterische „An- und Einsichten“ ursprünglich seriöser Wissenschaftler (Hans-Peter Dürr, Burkhard Heim, Markolf Niemz) sowie fragwürdige Theorien, wie z.B. die „schwache Quantentheorie“ (formuliert von Harald Walach), mit sich daraus ergebenden pseudowissenschaftlichen Behauptungen und Methoden (z.B. in sogenannten „Familienaufstellungen“), kritisch beleuchtet: „Die schwache oder verallgemeinerte Quantentheorie hat mit Quanten nichts zu tun. Sie entnimmt der Quantenmechanik lediglich Begriffe und Formalismen, gibt ihnen dabei aber neue Definitionen. Experimentelle Belege, dass dabei eine sinnvolle Theorie herausgekommen ist, gibt es nicht.“ (S. 166)

Uneingeschränkte Leseempfehlung für physikaffine Leserinnen und Leser, die nicht nur von moderner Physik mehr verstehen möchten, sondern auch Interesse daran finden, esoterische Glaubensvorstellungen sachlich fair, ohne Häme, widerlegt und Scharlatane entlarvt zu sehen.

Holm Gero Hümmler: Relativer Quantenquark – Kann die moderne Physik die Esoterik belegen?, Springer-Verlag, 2017, ISBN 978-3-662-53828-9, 233 Seiten, 19,99 Euro

Relativer Quantenquark live in Köln

In den vergangenen Monaten habe ich mich ja bei öffentlichen Vorträgen zum Thema Quantenquark meist auf einzelne Teilaspekte konzentriert. Das ist letztlich kaum vermeidbar, wenn man zum Beispiel bei einem Science Slam nur 10 Minuten Zeit hat. Bei den Freunden von Skeptics in the Pub in Köln hatten ich hingegen einmal wieder die Bühne für mich und konnte mit etwas mehr Tiefe auf unterschiedliche Aspekte von Quantenunsinn und falscher Relativität eingehen. Ich hatte sogar einmal wieder Zeit, wenigstens die Grundzüge der richtigen Relativitätstheorie und Quantenmechanik anzusprechen. Von der Idee her ist der Vortrag relativ ähnlich zu meinem allerersten Quantenquark-Vortrag aus Frankfurt, mit dem dieser Blog und das Buch ihren Anfang genommen haben und der oben unter „Die Seite“ verlinkt ist. Tatsächlich haben sich meine Gedanken zu diesem Thema seit Anfang 2015 natürlich weiterentwickelt, und daher freut es mich sehr, dass auch von diesem Auftritt ein Video existiert:

Das penetrante Product Placement unten rechts ist übrigens reine Absicht… Zu meinem Bühnenhabitus kann ich mich nur entschuldigen und sagen, ja, es war heiß, und beim nächsten Mal ziehe ich wieder etwas korrekter ein Sakko an – da bewegt man sich eben doch anders.

Da ich hinterher darauf angesprochen wurde, sei noch der Hinweis erlaubt, die Folie mit den drei Autos bei Minute 10 ist korrekt, nur mein Kommentar dazu war möglicherweise falsch zu verstehen. Der Sportwagen, der jeden Beobachter, unabhängig von dessen Geschwindigkeit, mit gleichem Geschwindigkeitsunterschied überholt, der also für jeden eine andere absolute Geschwindigkeit haben muss, ist natürlich als Gegenstand unseres Alltags unmöglich. Genau so verhält sich aber das Licht. Die korrekte Einleitung dazu wäre also gewesen: „Wenn das Licht ein Sportwagen wäre, dann verhielte es sich so wie dieser – nämlich völlig absurd.“

Natürlich freue ich mich auch weiterhin über Anregungen und kritische Kommentare, und natürlich auf über Einladungen, das Thema auch andernorts einmal live vorzustellen.

 

Quantenquark zum Hören – im Radio, in Köln und in Breslau

Manchmal kann man sich auch als online-grantelnder Quarkkritiker mal einfach freuen. Das habe ich zum Beispiel getan, als ich vorhin darauf hingewiesen wurde, dass das „Relativer Quantenquark“-Buch als Buchtipp in der heutigen Sendung „Wissenschaft im Brennpunkt“ des Deutschlandfunks besprochen wurde. Den Audiostream des Beitrags kann man aktuell hier in der Mediathek anhören. „Ein fundiertes, kritisches und gut geschriebenes Buch, das viele Leser verdient.“ Da kann ich dem Autor des Radiobeitrags, Ralf Krauter, nur für die Blumen danken.

Wer etwas Ausführlicheres über Quantenquark hören möchte, und das auch noch live, dem sei Skeptics in the Pub in Köln am 4.7. empfohlen. Bei den Kölner Skeptikern im Herbrand’s habe ich die Gelegenheit, nicht nur das Absurdeste aus der Welt des Quantenquarks zu präsentieren, sondern auch die Grundideen der modernen Physik, genauer gesagt der Relativitätstheorie und der Quantenmechanik, kurz darzustellen. Damit sollte ein wenig deutlicher werden, wie man den Unterschied zwischen echter Physik und Quantenquark erkennt.

Der dritte Grund, mich zu freuen und mich in dem Fall wirklich extrem geehrt zu fühlen, ist der European Skeptics‘ Congress vom 22. bis 24. September in Breslau (mit Vorprogramm in Prag am 21.). Es fängt damit an, dass ich an meinem Geburtstag, dem 22., mit Leo Igwe und Sanal Edamaruku zwei Skeptiker wiedersehen werde, die ich unglaublich bewundere, weil sie unter schwierigsten Bedingungen für Wissenschaft und kritisches Denken eingetreten sind und schließlich ihre Heimatländer verlassen  mussten. Leo Igwe wurde 2011 in Nigeria von Polizisten eingesperrt und geschlagen, als er versuchte, ein achtjähriges Mädchen zu retten, das als angebliche Hexe verfolgt worden war. Später im gleichen Jahr zog er mit einem Forschungsstipendium über Hexenglauben in Afrika nach Bamberg. Sanal Edamaruku musste 2012 aus Indien nach Finnland fliehen, weil ihm wegen „Verletzung religiöser Gefühle“ eine Gefängnisstrafe drohte. Er hatte herausgefunden, dass von einem „weinenden“ Kruzifix in einer katholischen Kirche einfach Wasser aus einem defekten Abwasserrohr heruntertropfe. Mein Geburtstagsgeschenk bekomme ich dann zwei Tage später, wenn ich das Quantenquark-Thema erstmals auf einer internationalen Konferenz vorstellen kann – und zwar in einer Session – und anschließend in einer gemeinsamen Diskussionsrunde – mit drei skeptischen Schwergewichten (das sind alle drei nur im bildlichen Sinne): Der Chefredakteurin des Skeptic Magazine, Deborah Hyde, dem italienischen Journalisten und skeptischen Ermittler Massimo Polidoro und mit James The Amazing Randi, seines Zeichens ehemaliger Star-Magier und heutige Skeptiker-Ikone, portraitiert im preisgekrönten Dokumentarfilm „An Honest Liar“.

Ich weiß noch nicht so recht, was ich bei solchen Diskussionspartnern zum Thema paranormaler Ermittlungen eigentlich beitragen soll, aber erst mal freue ich mir, wie man so schön sagt, ein Loch in den Bauch.

Wie man vom Atommodell zu Jesus kommt – ein Rezept für Quantenquark

Zwischen einem neuen Buchprojekt, der SkepKon, dem Science March und dem kleinen Detail, dass ich nebenbei auch noch irgendwie Geld verdienen muss, gab es ja in letzter Zeit wenig neuen Quantenquark zu lesen. Zur Überbrückung empfehle ich natürlich weiterhin jedem, der es noch nicht hat, das Quantenquark-Buch.

Eigentlich habe ich auch jetzt keine Zeit für einen neuen Artikel, aber wenn ich schon so nett auf Facebook auf geradezu idealtypischen Quantenquark hingewiesen werde, dann ist das doch einen genaueren Blick wert.

Da versucht also jemand, seine religiösen WahnVorstellungen mit Quantenquark zu begründen. Das ist an sich nicht sonderlich neu.

Im vergangenen Jahr hatte ich schon vom Physikprofessor Markolf Niemz von der Uni Heidelberg berichtet. Niemz erklärt die Halluzinationen im Rahmen sogenannter Nahtoderfahrungen zu Blicken ins Jenseits und begründet das ausgerechnet mit der Relativitätstheorie. Die Argumentation bleibt dabei vollständig auf dem Niveau von „es sieht so ähnlich aus, also muss es dasselbe sein; außerdem bin ich Physiker, also glaubt mir“. Als ich letztes Jahr über Niemz recherchiert habe, schien es um ihn etwas ruhiger zu werden, aber seitdem ist er wieder mit dem gleichen Unsinn unterwegs, gibt Interviews für Wallstreet Online, wo er behauptet, das Licht speichere menschliche Erfahrung über den Tod hinaus und tritt auf dem Züricher „Spiraldynamik-Kongress“ auf, zusammen mit Nahtod-Papst Pim van Lommel. Nun hätte man hoffen können, dass die „Elite-Universität“ Heidelberg ähnlich konsequent wäre wie die Hochschule Furtwangen im Fall ihres Professors Konstantin Meyl. Die Hochschule aus dem Schwarzwald (ursprünglich FH) distanziert sich von den Eskapaden ihres Professors und verbietet ihm, dergleichen in Vorlesungen seinen Studenten zuzumuten. Niemz‘ Machwerke hingegen werden von der Pressestelle seiner Universität wiederholt gefeiert, als seien es wissenschaftliche Leistungen. Da ist die Uni Heidelberg allerdings in guter Gesellschaft. Erst diesen Januar durfte Niemz seine Pseudophysik in einem öffentlichen Gastvortrag am Universitätsklinikum des Saarlandes ausbreiten. An der Uni Gießen gab es im April eine Veranstaltung mit dem Titel „Nahtoderfahrungen – Blick ins Jenseits?“, in der die Frage im Titel (wie Teilnehmer aus dem Kreis der Gießener Skeptiker entsetzt berichten konnten) kritiklos mit Ja beantwortet wurde. Das ist auch kein Wunder, wenn man den eben schon erwähnten Pim van Lommel aufs Podium setzt.

Eine wahre Erholung ist da schon Dirk Schneider, der Autor von Jesus Christus Quantenphysiker. Der begründet zwar auch religiöse Heilslehren mit Quantenquark, aber das tut er (soweit ich das herausfinden konnte) zumindest bislang nicht an öffentlichen Hochschulen. Stattdessen hält er seine Vorträge bei Veranstaltungen von Gruppen wie „Heiler Mensch, heile Erde e.V.“ oder der Stiftung Rosenkreuz zur Förderung hermetischen und gnostischen Gedankenguts.

Robi Sonderegger, der in dem eingangs verlinkten Artikel Jesus als Licht der Welt mit der Quantenphysik begründet, tritt auch eher nicht an Universitäten auf. Sein wichtigstes Betätigungsfeld sind Großveranstaltungen der Freikirche International Christian Fellowship, für die er ziemlich beeindruckend um die Welt tourt. Welchen Bezug er zur Quantenphysik hat, ist nicht wirklich klar, denn im Hauptberuf ist der Australier klinischer Psychologe und arbeitet wohl vor allem in der Traumatherapie. Wie sich eine solche Tätigkeit für beeinflussbare, hilfsbedürftige Menschen mit christlich-charismatischem Sektierertum verträgt, ist sicherlich eine relevante Frage, soll uns hier aber nicht weiter beschäftigen.

Viel spannender in Bezug zu unserem Thema ist Dr. Sondereggers Vortrag „Quantum Christianity“, auf den sich der verlinkte Artikel in jesus.ch offenbar bezieht.

Das Video ist inzwischen leider nicht mehr online. Falls es jemand (unter anderem Namen) noch irgendwo findet, bitte ich um Nachricht.

Das Spannende an dem Vortrag: Er enthält ein wunderbares, geradezu idealtypisches Beispiel der Argumentationsweise von Quantenquark. Dafür lohnte es sich tatsächlich, die ersten 15 Minuten durchzuhalten. Länger habe ich es dann allerdings auch nicht mehr geschafft – irgendwann wird die Pseudophysik des Traumatherapeuten für einen Physiker einfach traumatisch.

Der Einstieg kostet schon einiges an Überwindung: Die Frage, wie denn am ersten Schöpfungstag Licht gewesen sein kann, wenn Gott die Sonne erst am vierten Tag erschaffen hat, dürfte nicht nur mich als aktiven Religionskritiker und passiven Pastafari, sondern auch die meisten aufgeklärteren Christen spätestens seit der Grundschule nicht mehr ernsthaft beschäftigt haben. Wenn man die Bibel natürlich als wörtlich zu nehmendes, unbezweifelbares Wort Gottes sieht, hat man da offenbar Erklärungsbedarf, und den stillt Dr. Sonderegger auf seine ganz besondere Art: Mit dem Drei-Punkte-Rezept für Quantenquark.

Als ersten Schritt zum Quantenquark nimmt man eine tatsächliche und einigermaßen verblüffende Aussage aus der modernen Physik. Die gibt man halbwegs korrekt wieder, betont dabei aber vor allem, wie seltsam und verblüffend die moderne Physik doch ist. Sonderegger stellt dabei zunächst das Bohrsche Atommodell mit seinen Elektronenbahnen vor und erläutert dann halbwegs richtig den Wechsel zur Quantenmechanik, die den Elektronen anstatt festen Bahnen nur noch Aufenthaltswahrscheinlichkeiten für jeden Ort zuordnet. Anschließend erklärt er, heute habe die Wissenschaft sich stattdessen überlegt, dass das Innere des Atoms zu über 99,9 Prozent aus Nichts besteht. Dass das seit dem Rutherfordschen Streuversuch 1913 unbestritten ist und weder zum Bohrschen Atommodell noch zur Quantenmechanik in irgendeinem Widerspruch steht, scheint ihm nicht weiter aufzufallen. Nebenbei lästert er, die Wissenschaft könne sich ja nicht entscheiden und käme alle paar Jahre zu neuen Erkenntnissen. Dass es gerade das Prinzip von Wissenschaft ist, immer dazulernen zu wollen und sich dazu ständig selbst zu hinterfragen, muss natürlich tatsächlich befremdlich sein für jemanden, dessen Weltbild seit 2000 Jahren jedes Dazulernen kategorisch ausgeschlossen hat und mit dem Scheiterhaufen bedroht. Tatsächlich scheint Sonderegger auch sein Publikum mit so viel Wissenschaft zu überfordern, denn nach acht Minuten beruhigt er (unter Beifall) erst einmal, dass er nicht nur über Atome sprechen wird: „Jesus is coming!“

Im zweiten Schritt zum Quantenquark nimmt man die dargestellten Aussagen der Physik, interpretiert sie verfälschend in Alltagssprache und spinnt sie vorsichtig weiter. Dabei bleibt man immer so unklar, dass die Aussagen aus physikalischer Sicht zwar nicht wirklich haltbar aber auch nicht eindeutig falsch sind. Sonderegger behauptet dazu, die 99,9999 Prozent Vakuum innerhalb eines Atoms seien eben nicht nichts, sondern eine „quantum light energy“, aus der das Atom erst entstünde. Ein wohlwollender Physiker kann darin wahlweise das elektromagnetische Feld des Atomkerns oder die Vakuumfluktuationen aus der Quantenfeldtheorie erkennen, aber letztlich muss man einfach konstatieren, dass Sondereggers Quantenlichtenergie in der Physik nicht vorkommt. Normalerweise untermauert man diesen zweiten Schritt zum Quantenquark gerne mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten von Einstein, Heisenberg oder anderen Größen aus der Physikgeschichte. Sondereggers Publikum hat an einer Bestätigung durch Autoritäten dieser Art aber offenbar kein Interesse, und so präsentiert er lieber ein Bibelzitat:

Das Innere der Dinge ist unsichtbar, das steht schon in der heiligen Schrift, und inzwischen haben es auch die dummen Wissenschaftler herausgefunden, erklärt Sonderegger dazu. Dass diese relativ banale Aussage weder eine Erkenntnis der Quantenmechanik noch des Christentums ist, sondern sich so ziemlich bei jedem findet, der in den letzten 3000 Jahren Gedanken zur Natur der Dinge aufgeschrieben hat, lässt er vorsichtshalber unerwähnt. Stattdessen spöttelt er, in der Schweiz hätten die Wissenschaftler jetzt meilenlange Mikroskope, um das Etwas im Nichts für Sekundenbruchteile sehen zu können – so ungefähr die kindlich-naivste Beschreibung des CERN, die mir je untergekommen ist.

Im dritten und letzten Schritt zum Quantenquark nutzt der geneigte Quarkproduzent dann die gestiftete Verwirrung, um frei darauf los zu assoziieren und beliebigen Unsinn mit der Physik in Verbindung zu bringen. Sonderegger tut das mit der Behauptung, die Wissenschaft glaube (ein Wort, das er besonders betont) heute daran, dass alles im bekannten Universum von einer unsichtbaren Intelligenz außerhalb von Raum und Zeit zusammengehalten werde. Die angebliche unsichtbare Intelligenz tritt bei ihm dabei von einem Satz zum nächsten nahtlos und ohne jede Begründung an die Stelle der vorher von ihm an den Haaren herbeigezogenen Quantenlichtenergie. Diese so nun völlig haltlose Behauptung wiederholt Sonderegger mehrfach, immer an einzelne Teile des Publikums gerichtet. Und diese unsichtbare Intelligenz, die ja gleichzeitig eine Quantenlichtenergie ist, kann natürlich nur Jesus sein, den ja schon die heilige Schrift als das Licht der Welt bezeichnet. Und überhaupt – die Wissenschaft glaubt! Mit der Quantenphysik bekehren sich sogar die Wissenschaftler…

Herr, wirf Hirn vom Himmel!

Quantenquark in kleinen Dosen – auf der SkepKon und in einem Satirebuch

Hier auf dem Blog war es in den vergangenen Wochen etwas ruhiger, aber rundherum ist viel Skeptisches passiert, das mich in Atem gehalten hat. Da war zunächst einmal der Science March am 23. April, bei dem ich in Frankfurt bei der Schlusskundgebung zusammen mit Oliver Bechtoldt, Stephanie Dreyfürst und Dittmar Graf in einer Interviewrunde sprechen durfte. Die diesjährige SkepKon in Berlin war meines Erachtens die beste, die wir je hatten, und in diesem Zusammenhang sind auch zwei Quantenquark-Inhalte entstanden, die demnächst hier auftauchen sollten:

Als ganz kurzen satirischen Überraschungsbeitrag zum grandios unterhaltsamen „Skeptical“ durfte ich die Quantenheilung im Notfalleinsatz vorführen. „Lassen Sie mich durch – ich bin Quantenheiler!“ Mein Einsatz soll auf dem Veranstaltungsvideo gut eingefangen worden sein – ich gehe also davon aus, dass er demnächst auch auf youtube zu sehen sein wird.

Ebenfalls bald auf youtube sollte es meinen Vortrag Burkhard Heim – Held der UFO-Szene, zweiter Einstein oder nur ein Einzelgänger in der Sackgasse? zu sehen geben. Burkhard Heim war ein Physiker, der in den 1950er Jahren erst seine Diplomarbeit bei Carl Friedrich von Weizsäcker und dann Schlagzeilen in Illustrierten als skurriler Außenseiter gemacht hat. Unter Physikern (und auch unter Skeptikern) ist er heute praktisch unbekannt, aber in der Esoterikszene wird er immer wieder als bedeutender Physiker dargestellt und als Autorität zitiert.

Viele meiner Gespräche auf der SkepKon drehten sich natürlich um das Quantenquark-Buch, das man durch eine… äh… Panne in der Verlagslogistik am Bücherstand zwar ansehen, aber leider nicht kaufen konnte. Leid getan hat mir vor allem Gunnar Schedel von Alibri, der seit vielen Jahren den SkepKon-Bücherstand macht und der für das Problem ganz offensichtlich nichts konnte – aber nicht nur den möglichen Umsatz verloren hat, sondern den Grund dafür auch noch dauernd erklären musste.

Quantenquark ab Lager gibt es aktuell jedenfalls bei Amazon. Dort wird das Buch unter anderem als „Bestseller in Schwerkraft“ beworben, wobei Amazon mit Schwerkraft offenbar die entsprechenden Teilgebiete der theoretischen Physik meint, also vor allem die allgemeine Relativitätstheorie. Wenn mir als reinem Experimentalphysiker bei meiner Promotion jemand gesagt hätte, dass ich mal als Autor eines „Bestsellers“ zu einem Teilgebiet der theoretischen Physik auftauchen würde…

Noch lustiger ist das Ranking als Nummer 2 unter den Büchern zur Geophysik, weil ich mich nicht erinnern kann, in meinem Manuskript auch nur eine einzige Zeile über Geophysik (also die physikalische Erforschung der Erdkruste und des Erdinneren) geschrieben zu haben.

Inzwischen ist noch ein anderes Buch erschienen, in dem immerhin ein kurzer Text von mir enthalten ist. Auch der enthält ganz sicher keine Geophysik, aber man sollte ihn mit dem Vermerk versehen: „Kann Spuren von Quantenquark enthalten.“ Bei dem Buch handelt es sich um So werde ich Nazi – Welcher Extremismus passt zu mir? von dem wunderbaren Satiriker Jörg Schneider aus Gießen.

Jörg habe ich im Rahmen der Aktionstage gegen geistige Brandstiftung 2016 in Gießen kennengelernt – ein spannender Mensch mehr, mit dem die Aktionstage dort und 2015 in Friedberg meine skeptischen Aktivitäten und mein Leben bereichert haben. Fast müsste man den Organisatoren der rechtsesoterischen Schwurbelkongresse dankbar sein, gegen die wir so schöne Gegenprogramme organisieren durften.

Jörgs Buch hat schon einige Wirrungen hinter sich: Nachdem es schon fertig geschrieben war, musste er noch einmal den Verlag wechseln, und jetzt erscheint es Seite an Seite mit den Büchern von Sebastian Bartoschek und den Waschkaus in Jens Bolms kleinem aber feinem jmb-Verlag. Die Verzögerungen und Veränderungen durch den Verlagswechsel haben Jörg die Gelegenheit gegeben, noch ein paar Gastbeiträge mit aufzunehmen, darunter auch einen von mir. Irgendwie hatte ich nicht verstanden, dass Jörg als Gastbeitrag zu seinem Satirebuch eigentlich etwas Ernsthaftes von mir erwartet hatte, und ich hatte mir Mühe gegeben, auch so etwas wie Satire zu schreiben. Also hatte ich mir die Frage gestellt: Wie kann jemand sein jämmerliches Nazi-Dasein bestreiten, wenn er denn durch allzu offensichtliche Hinwendung zu extremistischer Ideologie seine bürgerliche Existenz zerstört hat? Meine Lösung dazu war, ein alternatives Medium zu werden, wie man zum Beispiel so einige auf alternativ.tv findet. Was sich auf solchen Kanälen abspielt, liest sich dann auch wie Satire, ist aber Realität.

Die offizielle Buchvorstellung mit Lesung findet am 23. Mai im Ulenspiegel in Gießen statt. Zu Jörgs Missfallen habe ich ihm zu dem Termin einen ringeschmiedenden Zwerg vorgezogen, aber ein paar der anderen Gastautoren werden ebenfalls anwesend sein und aus ihren Beiträgen lesen.

 

 

 

Quantenquark als Buch!

Einen Blog wie diesen zu schreiben, ist schon manchmal frustrierend. Also, Spaß macht es natürlich schon, sonst hätte es über die vergangenen eineinhalb Jahre sicher nicht zu 33 Artikeln gereicht.

Einigen dieser Artikel merkt man aber denke ich schon an, dass ich beim Schreiben damit gekämpft habe, wieviel man in so einem Blog eigentlich erklären kann. Was steckt eigentlich hinter dem Beobachtereffekt, und warum kann man daraus nicht folgern, dass Quanten ein Bewusstsein haben? Was ist in der Relativitätstheorie eigentlich relativ? Warum bedeutet Quantenverschränkung nicht, dass „alles mit allem zusammenhängt“? Was passiert in aktuellen Forschungsgebieten wie der Quantenteleportation (Spoiler: der Begriff ist ein Super-GAU der Wissenschaftskommunikation) oder in der Quantenbiologie (auf die sich Deepak Chopra gerne beruft)? Wie schwach ist die schwache Quantentheorie? Und welche philosophischen oder esoterischen Erkenntnisse ergeben sich aus Schrödingers leider nicht totzukriegender Katze?

Alles das kann ich hier kurz anreißen, aber um das vernünftig zu erklären, müsste man ein Buch schreiben – also habe ich genau das getan. Damit habe ich dann endlich auch eine befriedigende Antwort auf die Frage „Können Sie mir dazu ein Buch empfehlen?“, die mich in den letzten Jahren regelmäßig ratlos hinterlassen hat. Physiklehrbücher gibt es reichlich, es gibt auch Bücher, die einzelne Esoterikthemen, wie zum Beispiel bestimmte alternativmedizinische Verfahren, aus physikalischer Sicht beleuchten. Ein zusammenfassendes Buch über Quantenquark gab es bis jetzt meines Wissens nicht.

„Relativer Quantenquark“ enthält daher nicht etwa eine Sammlung von Texten aus dem Blog, sondern bringt wesentlich mehr Hintergründe, mehr Erklärungen, auch ein bisschen Wissenschaftsgeschichte. Wenn man weiß, vor welchen Fragen Max Planck oder Niels Bohr vor 100 Jahren standen, versteht man manches Zitat besser, das Esoteriker sich heute gerne aus dem Zusammenhang reißen. Der Schreibstil ist ein bisschen sachlicher, aber trotzdem hoffentlich unterhaltsam.

Tatsächlich war das Buchprojekt schon vor dem Blog da. Naja, ganz am Anfang stand natürlich mein erster Quantenquark-Vortrag im Club Voltaire:

Der Blog ist aus Inhalten entstanden, die mir auch wichtig waren, die aber ins Buch nicht hineinpassten, weil sie zu aktuell waren, zu abseitig, nur mit direkter Verlinkung zu verstehen, und so weiter. Letztlich sind es zwei Medien, die unterschiedliche Aspekte des Themas unterschiedlich gut aufgreifen können. Vorträge und Videos davon sind wieder etwas Anderes.

Bei Amazon ist das Buch momentan noch mit Erscheinungstermin 14.4. gelistet, aber beim Verlag kann man es schon bestellen und als E-Book herunterladen, und ich kann auch bestätigen, dass es schon ausgeliefert wird:

Übrigens wird in den kommenden Wochen auch noch ein anderes Buch erscheinen, zu dem ich wenigstens einen kleinen Beitrag leisten durfte: So werde ich Nazi vom Gießener Satiriker Jörg Schneider, dessen großartiger Humor schon die Titanic und die goldenen Zeiten der Harald-Schmidt-Show bereichert hat. Unter dem Titel „Wie werde ich alternatives Medium“ durfte ich in einem Gastbeitrag ein paar der Eindrücke verwursten, die ich in der Auseinandersetzung mit rechtsesoterischen Onlinekanälen und Konferenzen gesammelt habe.

Quantenquark bei der Deutschen Physikalischen Gesellschaft!

Nein, kein Grund für einen Shitstorm. Die altehrwürdige Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) hat sich nicht plötzlich der Verbreitung quantisierten Unsinns verschrieben. Vielmehr habe ich die Gelegenheit, bei den Frühjahrstagungen der DPG gleich zweimal das Thema Quantenquark vorzustellen und so vielleicht ein paar mehr Fachkollegen dafür zu sensibilisieren, was da so alles als angebliche Physik verbreitet wird. Bislang scheint vielen, auch innerhalb der DPG, das nicht wirklich bewusst zu sein, jedenfalls nicht als gesellschaftliches Problem. Dieses Bewusstsein wäre wichtig, denn letztlich ist es ein Problem, das man nur angehen kann, wenn man selbst ein bisschen Ahnung von Physik hat. Erfreulicherweise hatte ich ja schon vor zwei Jahren die Gelegenheit, im Editorial des Physik-Jounals (das alle DPG-Mitglieder kostenlos erhalten) ein paar deutliche Worte zu sagen… naja, vielleicht nicht so deutlich, wie ich das hier tue.

Der erste Vortrag ist schon diesen Mittwoch, auf der Frühjahrstagung der Sektion Materie und Kosmos in Bremen. Dabei trifft sich auch die Arbeitsgruppe Philosophie der DPG, und dort spreche ich darüber, wie Quantenquark durch verunglückte Wissenschatskommunikation gefördert wird.

Eine große Rolle in meinem Bremer Vortrag spielt vor allem die Vermischung von Wissenschaftskommunikation und PR. Es freut mich sehr, dass sich mit Anton Zeilinger kürzlich jemand sehr deutlich dazu positioniert hat, in dessen Themengebieten da meines Erachtens besonders viel schiefläuft. Zeilinger selbst wird regelmäßig und gegen seinen ausdrücklichen Willen von Homöopathen, Quantenheilern und anderen Quarkproduzenten als Kronzeuge herangezogen.

Die Tagung dauert von heute bis zum 17. März und findet statt in der Universität Bremen, Bibliotheksstraße 1. Ich bin am Mittwoch, 15.3., um 17 Uhr an der Reihe, und der Raum wird vom Eingang der Tagung entsprechend beschildert sein (eine DPG-Tagung insgesamt ist an einer Uni in der Regel nicht zu übersehen). Da sich die Veranstaltung an ein Fachpublikum richtet, ist sie leider nicht ganz billig: Das Tagesticket kostet für Nichtmitglieder 130 Euro. Immerhin können Bremer Studierende (keine Doktoranden) und eintägig auch alle Lehrer kostenlos teilnehmen.

Für alle kostenlos ist die zweite Veranstaltung, der Einstein Slam der jungen DPG auf der Frühjahrstagung in Dresden, am 21.3., 20 Uhr im Audimax der TU Dresden, Bergstraße 64.

Da habe ich natürlich nur zehn Minuten, aber das soll für manche Zuhörer ja den Unterhaltungswert noch steigern. Unter dem Titel „Allerlei Quantenquark“ werde ich dort so eine Art „Worst of“ vorstellen. Ob ich da unbedingt den Goldenen Albert gewinnen muss, weiß ich nicht – Siegervorträge bei Science Slams enthalten mir persönlich oft schon zu viel Klamauk. Unterhaltungswert hat Quantenquark aber auf alle Fälle, und falls Sie mich erst mal als Slammer gesehen haben wollen, bevor Sie sich überlegen, ob Sie da hingehen, empfehle ich meinen Vortrag über Biophotonen vom Frankfurter Science Slam zur Luminale, der in diesem Artikel verlinkt ist. Auf die Gelegenheit, auch das Thema Quantenquark mal vor einem richtig großen Publikum live vorzustellen, freue ich mich ganz besonders. Und natürlich freue ich mich auch über jeden Blog-Leser, der dort vorbeischaut und mich nach der Veranstaltung mal anspricht.

Die Energie von Professor Turturs Vakuum

Im Artikel

Quantenquark und braune Sauce

hatte ich ja schon angekündigt, auf den Quark von Professor Claus Turtur noch einmal näher einzugehen. Turtur behauptet, dass man Energie aus dem Nichts erzeugen könne – und dass sich das mit der Quantenfeldtheorie begründen ließe.

Inzwischen hat aber noch ein anderer Akteur aus dem gleichen Artikel von sich reden gemacht: Auch wenn er in den Originalquellen namentlich nicht genannt ist, deutet alles darauf hin, dass es Ernst Köwing, der Honigmann, ist, der demnächst eine Haftstrafe wegen Volksverhetzung antreten darf. Nach der ersten Verurteilung 2013 hatte das Gericht dieses Mal offenbar genug gesehen, um die Strafe nicht wieder zur Bewährung auszusetzen. In diesem Blog war Köwing vor allem mit dem Verschwörungsgeschwurbel aufgefallen, das CERN werde vom Vatikan kontrolliert und solle ein Portal öffnen, um eine Invasion durch Außerirdische zu ermöglichen.

Ein weiterer Kopf der braun-esoterischen Szene, mit dem ich mich hier schon beschäftigen musste, hatte auch keine so gute Woche vor Gericht. Peter I., oberster Souverän des Königreichs Deutschland, gilt für seine verschwundenen 1,3 (oder mehr) Millionen Anlegergelder wohl als voll schuldfähig. Der Gutachter hält ihn zwar für narzisstisch gestört, aber dem selbstgekrönten Monarchen fehle es nicht an Einsichtsfähigkeit, sondern nur an Einsicht. Zu der könnte ihn ein längerer Aufenthalt hinter Gittern ja möglicherweise führen.

Zur Einsicht scheint mir aber vor allem die deutsche Justiz im Umgang mit solchen Leuten allmählich zu gelangen…

Schließlich noch eine Leseempfehlung vorneweg: Auf Krautreporter hat sich gestern Jakob Herpich kritsch mit „Menschlichen Energiefeldern“ und Rechtfertigungsversuchen unter Berufung auf den deutschen Nachkriegsphysiker Burkhard Heim beschäftigt. Mehr zu Burkhard Heim gibt es unter anderem von mir auf der SkepKon zu hören, in der Urania Berlin vom 29. April bis 1. Mai. Mein Vortrag ist am 30. April nachmittags, in einer Session mit Martin Lambeck, der dort ebenfalls über ein Quantenquark-Thema spricht.

Aber kommen wir zu Herrn Turtur. Es handelt sich dabei nicht um die literarische Figur sehr ähnlichen Namens, die ebenfalls die Eigenschaft hat, immer unbedeutender zu werden, je genauer man hinsieht. Vielmehr ist Claus Wilhelm Turtur Professor für Experimentalphysik und Werkstofftechnik, beschäftigt in der Fakultät Elektrotechnik an der Ostfalia Hochschule in der Naturwissenschaftsmetropole Wolfenbüttel. Wenngleich Turturs Themen vordergründig unpolitisch sind, ist es schon interessant, in welchem Millieu er sich so herumtreibt: Wie schon im vorhergehenden Artikel erwähnt, trat er auf derselben Antizensurkonferenz in der Schweiz auf, auf der auch Sylvia Stolz ihre jüngste Volksverhetzung beging. Außerdem publiziert Turtur im Kopp-Verlag, dessen prominent platzierte Bücher gerade in den vergangenen Tagen der Buchhandelskette Hugendubel ordentlich Ärger eingebracht haben. Turtur trat auch 2016 auf dem ersten großen Kopp-Kongress  auf und verlinkt den rechtsesoterischen Verlag ganz ungeniert von der Homepage seiner Hochschule.

Nun muss man von einem Professor aus den Ingenieurwissenschaften ja nicht zwangsläufig besondere politische Sensibilität erwarten, aber wer ein Buch mit dem Titel „Prüfungstrainer Physik“ geschrieben hat, von dem erwarte ich wenigstens ein gewisses Grundverständnis von… naja, eben von Physik. Da ist es doch sehr überraschend, dass Professor Turtur öffentlich behauptet, man könne Energie aus nichts erzeugen. Den meisten Menschen ist heutzutage klar, dass so etwas (ein perpetuum mobile) nicht funktioniert, und in seinem Prüfungstrainer stellt Turtur die Energieerhaltung auch nicht in Frage, sondern argumentiert selbst immer wieder damit. Da muss er also kreativ werden, um zu begründen, wo seine angebliche Energie denn herkommt – er muss dem Nichts also einen Namen geben.

Gelegentlich spricht Turtur dabei von einer „Raumenergie“, die man nutzen könne. Dabei handelt es sich um einen Phantasiebegriff, von dem ich in der seriösen Physik noch nie gehört habe. Parallel spricht er aber auch von der Vakuumenergie oder der Nullpunktsenergie des Vakuums, die er mittels des sogenannten Casimir-Effekts nutzen will. Diese Begriffe gibt es in der Physik tatsächlich, und die haben sogar etwas miteinander zu tun. Da lohnt es sich dann doch, mal einen genaueren Blick darauf zu werfen, was sich hinter diesen Begriffen nun eigentlich verbirgt. Wer es genau wissen will, dem sei dieser ausführlichere Artikel vom sehr geschätzten Martin Bäker („Hier wohnen Drachen“ auf Scienceblogs) empfohlen. Ich werde es hier deutlich kürzer und einfacher belassen.

Was Nullpunktsenergie an sich ist, hatte ich schon einmal erklärt: Das ist die Energie, die ein quantenmechanisches System wegen der Unschärferelation immer noch haben muss, nachdem man ihm alle entnehmbare Energie entnommen hat. Da sie eben nicht entnehmbar ist, kann man sie auch nicht nutzen, womit eigentlich schon klar sein sollte, dass sie als Ausrede für Turtur nicht taugt.

Mit der Quantenfeldtheorie wurde dann klar, dass auch das Vakuum eine Nullpunktsenergie hat, und die bezeichnet man, wenig überraschend, als Vakuumenergie. Rein rechnerisch ist die Vakuumenergie sogar beliebig groß. Weil man ihr aber weder etwas hinzufügen noch etwas wegnehmen kann, ist ihre absolute Größe aber für messbare Werte letztlich ziemlich egal. Das bedeutet aber nicht, dass die Vakuumenergie keine Effekte hätte. Sie äußert sich in sogenannten Vakuumfluktuationen: Im Vakuum (und damit auch überall sonst) entstehen und vergehen aus der Vakuumenergie ständig virtuelle Teilchen und Antiteilchen. Die wiederum stehen in Wechselwirkung mit den Teilchen, deren Kollisionen wir in Experimenten messen können, und wenn man die Ergebnisse dieser Kollisionen sehr genau vorausberechnen will, muss man die Vakuumfluktuationen als Korrekturen berücksichtigen.

Viele Physiker, darunter die Skeptiker-Ikone Lawrence Krauss halten es für plausibel, dass sogar das ganze Universum nicht weiter ist als eine riesige und glücklicherweise ziemlich langlebige Vakuumfluktuation:

Es gibt noch einen weiteren experimentellen Effekt, der auf Basis der Vakuumenergie vorhergesagt wurde. Die virtuellen Teilchen und Antiteilchen wandeln sich nämlich auch in elektromagnetische Wellen um, die eine Wellenlänge haben. Bringt man jetzt zwei Platten im Vakuum sehr dicht zusammen, dann können durch die Vakuumfluktuationen zwischen diesen Platten nur solche Wellen entstehen, deren Wellenlänge kurz genug ist, um zwischen die Platten zu passen. Außerhalb der Platten sind alle Wellenlängen möglich. Dort gibt es also mehr Vakuumfluktuationen als dazwischen, was dazu führt, dass die Platten minimal zusammengedrückt werden. Dieser Effekt wurde von Hendrik Casimir 1948 vorhergesagt und ist deswegen als Casimir-Effekt bekannt.

Professor Turtur behauptet nun in seinen Vorträgen, Casimir sei damals ausgelacht und der Effekt erst 1997 experimentell nachgewiesen worden:

Das ist vollkommener Unsinn. Hendrik Casimir wurde für diese und viele andere Erkenntnisse, zu denen er beigetragen hat, geradezu mit Ehrungen überhäuft, und erste experimentelle Bestätigungen werden schon in einer Veröffentlichung aus dem Jahr 1954 beschrieben. Wie in Martin Bäkers schon erwähntem Artikel zu lesen ist, gibt es inzwischen auch theoretische Erklärungen zum Casimir-Effekt, die ohne die Vakuumenergie auskommen – es ist also nicht mehr so ganz klar, ob beide Effekte wirklich zusammengehören.

Kann man aber nun mit dem Casimir-Effekt Energie gewinnen? Es gibt ja eine Kraft, die die Platten zusammendrückt. Gibt man dieser Kraft nach und bewegt die Platten noch näher zusammen, wird dabei natürlich Energie frei, ähnlich wie eine alte, mechanische Wanduhr Energie daraus erhält, dass sich ihre Gewichte im Laufe der Zeit absenken. Soll die Uhr längerfristig laufen, muss man die Gewichte natürlich wieder hochziehen. Dazu braucht man genau die Energie, die die Gewichte beim Absenken abgegeben haben, und genau das passiert mit den Platten beim Casimir-Effekt. Um sie wieder auseinanderzubewegen braucht man ebensoviel Energie, wie beim Zusammenbringen frei wurde, und am Ende gewinnt man – nichts.

Jetzt kommt Professor Turtur auf einen Trick, den er für genial hält: Er will eine der Platten durch eine Art Rotor aus schrägen Teilplatten ersetzen und meint, durch die Anziehungskräfte müsste dieser in Drehung versetzt werden. Das ist aber genauso, als wolle man ein Windrad mit eisernen Flügeln dadurch in Drehung versetzen, dass man einen Magneten vor das Rad hält: Da bewegt sich nichts. Das Windrad bewegt sich erst dadurch, dass etwas an ihm vorbeiströmt (oder man zum Beispiel den Magneten bewegt, was wieder Energie erfordert). Beim Casimir-Effekt strömt aber nichts – das ist ein rein statischer Effekt zwischen den Platten.

Mit dem Unterschied von statischen und dynamischen Effekten scheint der Herr Professor ohnehin seine Probleme zu haben. Auf seiner Institutsseite hat er einen Artikel, in dem er die gesamte Theorie seiner Energiegewinnung aus Vakuumenergie darstellt. Als Grundlage berechnet er die Energie bewegter elektrischer Ladungen und der daraus resultierenden veränderlichen elektrischen Felder nach der Elektrostatik, also der Theorie unbewegter Ladungen und unveränderlicher Felder. Dabei findet er eine Differenz zwischen erwarteter und errechneter Energie – kein Wunder, wenn man die falsche Theorie verwendet. Für Turtur ist das aber der Beweis für die gesuchte Vakuumenergie. Anschließend treibt er fast identischen Unfug mir der Relativitätstheorie: Er berechnet, wie sich ein unveränderliches elektrisches Feld mit Lichtgeschwindigkeit im Raum ausbreitet. Ein unveränderliches Feld breitet sich aber nicht aus – es ist die ganze Zeit da, weil eben unveränderlich. Ausbreiten könnte sich nur eine Veränderung des Feldes – dafür ist dann aber mal wieder die Elektrostatik der falsche Ansatz.

Könnte einem auffallen, wenn man Professor in der Elektrotechnik ist…

Natürlich behauptet Professor Turtur auch noch, einen experimentellen Nachweis für seine Energieerzeugung gefunden zu haben. Dabei soll sich ein auf Öl schwimmender Rotor von wenigen Gramm Masse unter dem Einfluss einer Hochspannung von fast 30.000 Volt in einer Stunde ungefähr einmal um die eigene Achse gedreht haben. Turturs Versuchsanordnungen aus Materialien wie Streichhölzern, Aluminiumfolie und aus Baukästen für Kinder wirken allerdings wie Vorrichtungen zur Maximierung von Messfehlern, so dass man aus dem am Ende resultierenden kleinen Differenzen von großen Zahlen absolut nichts herauslesen kann.

Zu diesem Ergebnis kamen auch zwei Turtur eigentlich eher zugetane Bastler aus Österreich beim Versuch, seine Ergebnisse zu reproduzieren.

Das sollte dann auch eigentlich der Punkt sein, wo man Turturs Phantastereien endgültig zu den Akten legen sollte. Und tatsächlich schreibt er auf seiner Website, genau das hätte er wenigstens vorläufig getan:

Bedauerlicherweise hält ihn das nicht davon ab, sich in seiner online verfügbaren Präsentation als Opfer hinzustellen, zu behaupten, die Physik hätte Angst vor der Raumenergie und seine Wundertechnologie werde im Auftrag der Energiewirtschaft unterdrückt.

Irgendwie kann er einem tatsächlich leid tun.